Themen: GitHub, GitLab, Koha, Schnittstellen, Alma vs. Aleph und Koha, FOLIO

Auch an diesem Tag klärten wir zunächst einige Fragen bzw. Unstimmigkeiten in den Lerntagebüchern. Wir widmeten uns u.a. uns der Frage: was ist der Unterschied zwischen GitHub und GitLab?

GitHub vs. GitLab

Beginnen wir zunächst mit den Gemeinsamkeiten: Bei beiden Anbietern kann man seinen Quellcode verwalten und hosten und die Grundlage für Source Code Management ist auf Basis von Git (mehr zu Git im letzten Blog-Eintrag). Auch wenn die Grundidee bei beiden Anbietern dieselbe ist, sollte für ein Grossprojekt eine Evaluation gemacht werden, da es doch diverse Feature-Unterschiede gibt.

Unterschiede
Grundsätzch gelte GitHub als stabileres und leistungsfähigeres System, weil GitHub zu Microsoft gehört und insgesamt der grössere und bekanntere Anbieter ist. GitLab wird (noch) von GitLab.inc betrieben. Interessant ist, dass GitLab einige wertvolle “Freiheiten” und Features bietet, die GitHub nicht- bzw. nur gegen Bezahlung zur Verfügung stellt. Diese beziehen sich vor allem auf private Repositories. Beispiele: geschützte Branches sind bei GitLab, im Gegenssatz zu GitHub, bei öffentlich wie auch bei privaten Repositories möglich. Bei privaten Repositories in GitHub ist die Entwickleranzahl auf 3 Personen beschräntk. Für mehr Personen muss bezahlt werden. GitLab macht diesbezüglich keine Einschränkung (Quelle: https://www.heise.de/tipps-tricks/GitHub-vs-GitLab-4597154.html).

Fazit: GitHub punktet mit Marktmacht und Performance, während GitLab im kostenfreien Bereich mehr Features bietet.

Koha

Schliesslich wendeten wir uns dem Hauptthema, Koha, zu. Mittlerweile hatten die meisten Koha auf der VM installiert und die Grundeinstellungen gemäss Anleitung vorgenommen.

Nun fassten wir die Aufgabe, einen Benutzer und ein Buch zu erfassen, das Buch auf den Benutzer auszuleihen und schiesslich zurückzubuchen. Dafür mussten wir zunächst in einer Schnellaufnahme die Metadaten eines Buches erfassen und einen Exemplarsatz mit einen manuell eingegebenen Strichcode anfügen. Die Übung war einfach und schnell erledigt. Bei der Besprechung der Fragen zur Übung wurde die Frage gestellt: wieso wird mir das Buch “Kommunikationsforschung” nicht angezeigt, wenn ich “Forschung” im Suchschlitz eingebe? Mich persönlich überrascht nicht, dass das Buch nicht gefunden wird. Auch in Swissbib ist es nicht möglich, mit Wortteilen zu suchen. Das Buch würde gefunden, wenn “*forschung” eingegeben wird. * steht in der Regel für eine beliebige Anzahl Zeichen. Ich muss auch unseren Kund’innen immer wieder sagen: Der Bibliothekskatalog ist (noch) nicht so gut wie Google… ein kurzer Test im Helveticat (Primo) zeigt mir, dass es auch mit SLSP und dem neuen Katalog swisscovery wahrscheinlich nicht anders sein wird.

Copy cataloging

In einer weiteren Übung durften wir einen Z39.50 Server einrichten und Katalogdaten über diese Schnittstelle importieren. Genau gleich funktioniert das meines Wissens auch bei Aleph. Wenn ich dort Fremddaten übernehmen will, dann wechsle ich auf eine gesonderte Suchoberfläche und wähle aus, welche Kataloge durchsucht werden sollen. Da sind die verschiedenen Server bereits eingerichtet und ich kann die gewünschten Quellen nur noch auswählen.
Interessant finde ich, dass nach dem Import noch der Medientyp in Feld 942c ausgewählt werden muss. Meine Tests ergeben, dass man dann trotzdem auch einen Exemplarsatz mit einem anderen Medientyp an diese Aufnahme hängen kann. Scheinbar ist diese Auswahl nur für die Recherche wichtig (Filtern nach Buch, E-Book, DVD).

Datenexport und Schnittstellen

In einer Übung aktivierten wir die OAI-MPH-Schnittstelle in Koha und prüften, ob unsere erstellten Katalogeinträge darüber abrufbar sind. Die OAI-Schnittstelle ermöglicht uns das Bibliothekssystem mit dem Katalog zu verbinden. Änderungen können regelmässig abgerufen werden. Mit OAI ist es möglich Daten aus verschiedenen Datenbanken in einem gemeinsamen Katalog anzuzeigen. OAI steht für Organisation “Open Archive Initiative”. Diese entwickelt und fördert Interoperabilitätsstandards mit dem Ziel, Daten effizient zu verbreiten/teilen. Es gibt Data Providers, die die Daten über die OAI-MPH-Schnittstelle zur Verfügung stellen und Service Providers, die Daten über die Schnittstelle abrufen (Quelle: https://www.openarchives.org/organization/). OAI müsse von der Schnittstelle Z39.50 unterschieden werden. Eine Anfrage über Z39.50 sei eine Live-Abfrage. Ein Beispiel für dafür ist der KVK (Karlsruher virtueller Katalog).

Alma im Vergleich zu Aleph und Koha

Die grosse Stärke von Alma ist das integrierte ERM (Electronic Resource Management). Aleph und Koha haben das nicht. Ich persönlich denke, dass das wirklich ein extrem grosser Vorteil ist. Vor ca. 1 Woche habe ich in einer ersten Schulung einen kurzen Einblick in die e-Ressourcen-Workflows mit Alma bekommen. Durch das integrierte ERM kann die E-Library diverse Aufgaben an die Bibliothekarinnen abgeben (z.B Aktivierung des Zugangs, Dublettenkontrolle), die vorher nur die E-Library machen konnten, da sie als einzige Zugriff auf das separate ERM hatten. Ein grosser Unterschied zu Aleph ist sicherlich, dass Alma cloudbasiert ist. Die Angst, dass langfristig Nachteile durch die grosse Abhängigkeit vom mächtigen Hersteller Ex Libris entstehen, finde ich absolut begründet. Die grösste Konkurrenzprodukt zu Alma ist die Open-Source-Alternative FOLIO (von Ebsco finanziert). Eine lauffähige Softwarebasis sei seit 2016 öffentlich (Quelle: Folio (Bibliothekssystem)). Zum Zeitpunkt der Evaluation einer Bibliothekssoftware für SLSP war FOLIO noch nicht marktreif. Dies ist einer der Gründe, wieso FOLIO nicht als Alternative in Betracht gezogen wurde.

Markdown Learnings

Beim Schreiben dieses Blog-Eintrages bin ich auf folgendes Problem gestossen: wie kann ich Zeichen, die auch Markdown-Befehle sind, als Zeichen anzeigen lassen?
Beispiel: * (Stern) -> ich will den Stern anzeigen und keine Schrägschrift.

Lösung: ich muss den Markdown-Befehl “escapen” mit Backslash. Beispiel: “\*forschung”